PERLWEISS

Stuttgart
Fertigstellung: 2016

360m²

Architektur
Innenarchitektur
Lichtkonzept
Möbel
Baddesign
Küchenplanung
Außenanlagen

Die Villa Perlweiss steht in Halbhöhenlage, angrenzend an ein Naturschutzgebiet in Stuttgart. Entsprechend der Nutzung sitzen drei unterschiedlich polygonale Grundrisse aufeinander und sind durch asymmetrische Fassadenflächen miteinander verbunden. Durch Hinausschieben einzelner Geschosse entstehen überdachte Außenbereiche.

Der Zugang auf das Grundstück führt durch ein elektrisches Schiebetor. Dieses wurde mit der Sprechanlage, den Briefkästen und den Abfallbehältern durch eine Verkleidung aus Trespa zu einem Element zusammengefasst. Eine kurze ansteigende Einfahrt, an deren Seite ein 100 Jahre alter Bonsai steht, führt den Besucher zum Hauseingang.

Das Sockelgeschoss wird durch silberne Fassadenplatten mit prägnanten schwarzen Fugen definiert, in der drei Garagentore unsichtbar integriert sind. In der Mitte befindet sich der Hauszugang der zur Eingangshalle mit Garderobe führt.

Von dort aus gelangt man mit dem Aufzug oder über frei auskragende Treppenstufen in das erste Obergeschoss. In diesem befindet sich der Arbeitsbereich, das Schlafzimmer mit Bad und Ankleide, der Hauswirtschaftsraum sowie ein Gastbereich mit eigenem Bad. Dieser Bereich wird mit separatem Zugang über eine Außentreppe erschlossen, so dass verschiedene Nutzungen, wie z.B. Au-Pair, Pfleger oder Untermieter möglich sind.

Dem offenen Schlafbereich sind Ankleide und Badezimmer angegliedert. Zentrales Element ist das Bett, welches in eine aus weißem Corian gefertigte Badewanne nahtlos übergeht. Armaturen und Bedienelemente sind hinter Türen verborgen. Die Beleuchtung sowie die Wärmestrahler im Bad sind in der abgehängten Decke und den Einbaumöbeln integriert. Damit der Blick in die Natur von überall aus möglich ist, es jedoch eine thermische Trennung gibt, sind die beiden Räume nur durch Glas getrennt.

Eine Etage höher befindet sich der großzügige Wohn- und Essbereich mit offenem Gaskamin der als raumbildendes Element dient, jedoch die Sichtbezüge nicht unterbricht. Die Küche, die nur selten genutzt wird, ist hinter einer Verkleidung aus Alupaneelen verborgen. In dieses Einbaumöbel sind die Tür zum Aufzug sowie der Zugang zum Gäste-WC und die Beleuchtung unauffällig integriert. Ein großes Oberlicht über dem Treppenauge erhellt die Räume bis zum Sockelgeschoss.

Über die gesamte Hausbreite erstreckt sich die Dachterrasse. Vom überdachten und beheizten Essplatz hat man einen weitreichenden Blick über die Baumkronen bis hin zum Monte Scherbelino. Der enge Bezug von Innen und Außen wird nicht nur durch raumhohe Verglasungen hergestellt, sondern auch durch den marmornen Bodenbelag, der sowohl in den Wohnräumen als auch auf der Dachterrasse verwendet wird. Im Gegensatz zu der großflächig geöffneten Vorderseite bleibt die Rückseite zum Hang eher geschlossen.

Dynamisch verlaufende und polygonale Formen in der Kubatur und der Innenraumgestaltung ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Gebäude. Alle Möbeleinbauten sind nach Entwürfen des Architekturbüros maßgefertigt und schaffen ein durchgängiges Gesamtbild. Der Raumcharakter ist durch weiße Oberflächen, Glas, Metall und Marmor geprägt.

Über das eingebaute Bussystem sind verschiedene Beleuchtungsszenen schaltbar, die die gewünschte Atmosphäre schaffen und die Innenraumgestaltung unterstützen. Die Villa verfügt über eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Kühlung. Die Haustechnik nutzt die Sonnenenergie mit einer Solaranlage zur Unterstützung der modernen Gasbrennwertheizung.

 

Fotografie: Dirk Wilhelmy